Macht des Körpers

Die größte Macht war, ist und wird immer die weltliche Kraft sein. Der mächtigste Nekromant, der schnellste Wassermagis oder das geschickteste Irrlicht kann nur wenig gegen die geballte körperliche Gewalt der unmagischen Masse ausrichten.

In MAGUN haben magisch begabte Personen wie unmagische Personen die Möglichkeit, das Gleichgewicht zwischen Geist und Körper ins Ungleichgewicht zu bringen. Entweder zugunsten des Spirituellen oder des Körperlichen. Dies kann soweit getrieben werden, dass der Geist den Kontakt zum Körper verliert und eine Person zeitweise wahnsinnig wird.

„Tag und Nacht arbeitete sie in ihrer Kammer. Es verging keine Minute, in der sie nicht an ihr Projekt dachte. Jeder Schlag wurde mehrmals überdacht. Jeder Winkel überprüft. Schon auf halber Strecke konnte ich – so einfach mein Wissen in der Kunst auch ist – erkennen, dass diese Statue ein absolutes Meisterwerk werden würde. Doch ihre Arbeit verschlang sie mehr und mehr. Ich holte sogar einen Prisalis, der versuchte, sie zu einer Pause zu bewegen. Doch vergebens. Ich erinnere mich noch gut daran wie der Prisalis das Haus verließ, und mir sagte, ich solle sie vorbeibringen, wenn sie denn den Kontakt zu ihrem Geist schließlich verloren hat. Ich sah dem mit großer Sorge entgegen, denn ich hatte schon erlebt, was diese Tage des Wahnsinns mit einem Menschen anrichten können. Doch der Prisalis hatte leider Recht in seiner Vorahnung. Meine Herrin vollendete die Statue mit einer Präzision, dass selbst mir ein Schauer der Ehrfurcht über den Rücken kroch, kaum sah ich die steinerne Gestalt. Sie schien sich förmlich zu bewegen. Die Hände meiner Herrin waren steif vor Erschöpfung, ihre Augen glasig und ihr Geist fern ihres Leibes. Es hat fast eine ganze Woche gedauert bis sie wieder normal sprechen konnte, und nicht mehr Angst vor jedem Stein hatte.“

Das, was für eine magisch begabte Person ihre Seele ist, ist der reine Leib und dessen Können für eine nichtmagische Person. Die berüchtigsten Krieger und Söldner haben durch die absolute Unterordnung des Geistes die Fähigkeiten ihres Leibes perfektionieren können. Eine Seele, die in der Lage ist, den beheimateten Leib zu einem Tunnel zwischen den Ebenen zu machen, unterwirft den Leib; ein Körper, der seine Funktionen perfektioniert hat, unterwirft kurzzeitig den Willen der Seele. Der Körper lernt, die Bedenken und Wirrungen einer denkenden und fühlenden Seele zu ignorieren und sein ganzes Potential auszunutzen. Aufwändige Bewegungen und Reaktionen werden zu automatischen Reflexen. (…)
– Auszug aus dem Regelwerk

Rahmen_Gift
„Es war als würde er unsere Bewegungen erahnen, noch bevor wir sie durchführten. Kein Hieb, der ihn auch nur annähernd berührte. Jeden Schlag parierte er, oder wich ihm aus. Nach und nach wichen meine Kameraden und ich zurück. Wir hatten es uns wesentlich leichter vorgestellt, ihn festzusetzen. Und dann, als wir dachten, nun könnten wir ihn doch zur Aufgabe zwingen, schnellte er mit einem Geschick an uns vorbei, unsere Augen konnten ihm kaum folgen. Mit wenigen Schritten war er bei der Mauer, wehrte noch einen Hieb eines Kameraden ab, umrundete ihn, stach ihn unter den Arm und rannte, einer Spinne gleich, die Wand hoch und verschwand über die Dächer. Glaubt mir Herrin, er war ein Meister seines Leibes. Und ich schäme mich, Euch von unserem Versagen berichten zu müssen.“

Erfahrt hier mehr über die reale Welt  über die Götter, Dämonen & Geister und die Magis, die versuchen, diese Geisterwelt zu beherrschen.

//