Meinungen & Vorurteile

Wie stehen die Völker zu einander?

Eine Spielerin und Unterstützerin hatte mich in den vergangenen Tagen nach einer etwas detailreicheren Ausarbeitung der Ansichten und möglichen Vorurteile zwischen den einzelnen Völkern gefragt. Ich möchte hier in einem „kurzen“ Text versuchen, die gängigen Sichtweisen der jeweiligen Völker auf die anderen Völker zu umschreiben. Die hier ausgeschriebenen Erzählungen von Personen aus dem jeweiligen Volk entsprechen dem Klischee in Raveri und sind leicht überspitzt. In anderen Teilen des Kontinents schwanken die Ansichten.
Dazu gibt es dann aber mehr, wenn das jeweilige Quellenbuch erscheint 😉 Also nun zu den Ansichten eines jeden Volkes zu den anderen:

Bilder umgesetzt und gestellt von Ines Korth

De’yn

Wenn Du mich zu meinem eigenen Volk befragst, kann ich Dir nur sagen: wir sind ungeschlagen und immerdar. Es gibt einen Grund, warum unser Schöpfer zum König unter seinesgleichen erhoben wurde als er uns schuf. Ohne unsere ordnende Hand würden die kurzlebigen Geschenke und die langlebigen Dämonen im Chaos versinken.

Die Zigarin
Unsere Schwestern und Brüder aus dem Haus der Zigarin haben sich zu sehr in ihre Riten und Traditionen vergraben. Ihre Kasten sind eine Farce. Einen Teil der unsterblichen Bevölkerung so herabzuwürdigen, wo es doch die Sterblichen gibt, die diese Aufgabe hervorragend erfüllen könnten. Stattdessen beharren sie auf ihr System, das in der Not entstanden ist, und nicht mehr den Möglichkeiten der Zeit entspricht.
Ich kann das Festhalten an Traditionen verstehen. Auch mein Haus ist von Traditionen geprägt, doch passen wir uns den Entwicklungen der Welt an, ohne unsere Tradition verraten zu müssen. Die Zigarin sind verbohrt und selbstgerecht. Ich mag sie dennoch.

Die Finren
Was soll ich sagen. Eigentlich ist es eine Schande, dass sie sich noch Dreyven nennen. Sie sind den Sterblichen und den Dämonen näher als ihrem eigenen Volk. Und doch versuchen sie den Unterschied durch ihre Hierarchie in den Festungen zu untermalen. Natürlich sind sie den Sterblichen überlegen, und natürlich tragen sie das erhabene Antlitz unseres Schöpfers, aber sie sind keine wirkliche politische Macht. Sie streben nichts Höheres an. Ich sehe in ihnen nichts mehr als ein gut organisierten Söldnertrupp.

Die Szarithan’en
Dieses Volk hatte einen Grund für seine Existenz, und selbst diesen hat es nicht erfüllt. Wenn man bedenkt, dass ihr Vater der Herr der Strebsamen und Neugierigen ist … sie sind eine Schande für ihren Vater. Sie leben in wilden Stämmen. Die Frauen wandern oft als Söldnerinnen durch die Lande und gelegentlich zieht es einen der Männer in die Städte und damit in die Zivilisation. Sie sind wild … primitiv. Sie sind überflüssig und ein Störfaktor.

Die Ganl’en
Was habe ich eben über die Szarithan’en gesagt? Nun, die Ganl’en sind ihnen nicht ganz unähnlich. Doch haben die Ganl’en einen neuen Platz gesucht und gefunden. Ich arbeite mit Ganl’en zusammen und kenne ihre kleinen Gemeinden. Sie ziehen sich zwar zurück, selbst in den Städten, doch sind sie Teil der Welt. Einige kümmern sich um das Land selbst, andere um ihre Mitlebenden. Eine Gemeinde, die eine Gruppe oder Gemeinschaft von Ganl’en beheimatet, ist gesegnet. Ich kann bei diesem Volk über die einstige Feindschaft hinwegsehen. Sie sind weise und praktisch.

Die Menschen
Ich mag die Menschen. Sie sind berechenbar und leicht zu lenken. Sie verstehen Politik und immer wieder wird man von einzelnen Menschen überrascht. Ich gebe es nicht gerne zu, aber ich akzeptiere, dass die Menschen nicht nur wegen ihrer etwas beängstigenden Vermehrungsrate so erfolgreich sind. Man merkt, dass sie uns nachempfunden wurden. Sie verstehen unser Denken, wenn auch nicht in der Finesse, die unserem Volk inne ist.

Die Vulpa
Hmpf … was soll man zu einem Volk von unqualifizierten Parasiten sagen. Die wenigsten sind mit der Schläue der Menschen gesegnet. Und noch weniger leben in den Städten und lernen, ihr Potential zu nutzen. Fast wie wilde Tiere wandern sie in Rudeln über das Land, bringen Krankheiten und Schmutz in jede Gemeinde, die sie besuchen. Ich mag die Vulpa nicht, wie man merkt. Sie sind laut und dumm. Sie sind für niedere Messerarbeit zu gebrauchen. Das war es dann aber auch schon. Die Menschen stehen ihnen näher, und in vielen Ländern dürfen sie frei durch das Land wandern. Ich kann es nicht gutheißen, werde aber eine Zeit damit leben müssen.

Zigarin

Wir leben unserem Ursprung am nächsten. Wir sind nicht viele, doch am Ende werden wir es sein, die von den drei Häusern der Dreyven noch bestehen werden.

Die De’yn
Unsere nächsten Geschwister. Wenn man mit jemanden zusammenarbeiten kann, dann mit den De’yn. Sie verstehen die Magie – nach uns – am besten, und sie schätzen Traditionen. So wie wir. Ihr enger Kontakt zu den Menschen hat sie ein wenig schwach werden lassen. Aber auch damit kann man arbeiten.

Die Finren
Ein wilder Haufen von Verrätern. Ich würde einem Finren nicht über den Weg trauen. Jeder dahergelaufene Wald- und Wiesendämon erhält von einem Finren mehr Respekt als ein Dreyven aus unserem Haus. Sie kriechen den Szarithan’en in den Arsch und lechzen nach Blut. Sie werden mehr und mehr zu Tieren. Es schüttelt mich, zu wissen, dass wir zum gleichen Volk gehören.

Die Szarithan’en
Wenn Luft das Gegenteil zum Boden ist, so sind diese Ungeheuer das Gegenteil zu uns. Weltlich, fleischlich, hitzig und so wild im Geiste, dass sie kaum wirken können. Ihre Nähe alleine ist für mich regelrecht schmerzhaft. Ich fürchte sie, verabscheue sie. Sie sind ein missglücktes Experiment. Eine freilaufende, gescheiterte Waffe. Sie haben versagt und suchen nun in wirren Traditionen und fehlgeleiteten Philosophien ein neues Ziel im Leben. Ein Glück, dass es nur noch so wenige gibt. Schon bald werden sie zur Legende.

Die Ganl’en
Ein bemitleidenswertes Völkchen. Verstreut, vereinsamt, machtlos und in einem friedlichen Alptraum gefangen. Wie die Szarithan’en sind auch sie ein gescheitertes Experiment. Doch anders als ihr finsteren Geschwister haben sie sich eine wenigstens ansatzweise nützliche Rolle in dieser verwaschenen Welt gesucht. In dem Fluch, der auf ihnen liegt, sieht man, wie verdorben sie eigentlich sind und wie falsch ihr Handeln ist. Eine tumpe Maske der Frömmigkeit überdeckt ein Urübel, das an die Oberfläche brechen will. Und anders als wir, die diese Kraft nutzen und vor allem kontrollieren können, sind die Ganl’en ihr ausgeliefert und damit für alle anderen in ihrem Umfeld eine Gefahr. Es ist gut, dass in unseren Städte keine Ganl’en leben.

Die Menschen
Sie sind überall. Man kommt nicht an ihnen vorbei. Sie haben sich behaupten können. Ihre schiere Masse ist ihre Stärke. Man kann noch so klug sein, es nützt nichts, wenn der Gegner der Ozean ist. Und die Menschen sind ein Ozean. Wir müssen mit ihnen leben. Wir müssen sie fürchten, doch sind wir weise. Wir sind die Herrscher. Wir bauen die Boote und schwimmen über den Ozean hinweg.

Die Vulpa
Du fragst mich nach den Vulpa? Wonach willst Du mich noch fragen? Nach dem Vieh auf den Weiden, oder dem Getier im Wald? Ich bitte Dich.

Finren

Wir Finren sind die Antwort und der Frieden. Wir sind die Kinder des Götterkönigs, doch sind wir weise wie unsere Götterkönigin. Wir sind die Schöpfung des Ewigen, doch leben in Frieden mit den Urgeistern und den niederen Schöpfungen. Dank sei den Geistern, Nachsicht den Niederen, Respekt den Dämonischen.

Die De’yn
Sie wollen es nicht zugeben, aber sie ähneln ihren einstigen Sklaven nun mehr als die Sklaven einst ihnen. Unser Geschwister des De’ynhauses leben fast ausschließlich unter Menschen. Zwar sind ihre Familien stark vernetzt, aber es ist die Macht der Menschen auf denen die Macht dieses Hauses aufbaut. Auch wir brauchen die Kraft der anderen Völker, doch geben wir diese Abhängigkeit zu. Unsere Zusammenarbeit bereitet uns keine Schande. Die De’yn versuchen den Anschein von Überlegenheit zu wahren. In meinen Augen werden sie geduldet und genutzt. Ihre Zeit ist endlich geworden.

Die Zigarin
Wenn Magun ihre Drohung jemals wahr werden lässt, die Erde sich auftut, die Tiere sich auf uns stürzen und die Götter uns verlassen, dann wegen der Zigarin. Sie sind unbelehrbar, pervers und fern der Wirklichkeit. Ich versuche, keinen Kontakt zu ihnen zu pflegen.

Die Szarithan’en
Ein stolzes Volk. So kriegerisch sie auch sind, es ist eine Wohltat, mit den älteren Szarithan’en zu philosophieren. So hitzig und wild sie in ihrer Jugend sind, so weise und tiefsinnig sind sie im Alter. Sie sind den wahren Dämonen sehr nahe, und kämpfen mit dieser Gewalt in ihren Seelen. Sie sind die besten Kameraden, die man sich in einem Krieg wünschen kann. Furchtlos in der Schlacht, aufrichtig und ausgiebig bei den Feiern danach.

Die Ganl’en
Schwach, meist friedlich, verwirrt. Das ist das Erste, was mir zu den Ganl’en einfällt. Wir respektieren sie für ihre Nähe und Abstammung zu den Dämonen. Doch etwas an den Ganl’en wirkt entrückt. Sie sind nicht wirklich Teil dieser Welt. Falls die Zigarin die Götter zum Aufbruch bewegen, dann werden die Ganl’en am meisten darunter leiden. Denn so dämonisch sie auch sind, sie sind nicht von dieser Welt und würden sofort mit den Göttern fortziehen.

Die Menschen
Unüberlegt, zweischneidig und besessen. Ich finde es gefährlich, sie in zu großer Zahl um sich zu haben. Doch birgt das Geschlecht der Menschen viele Überraschungen und Extravagantes. Sie sind wie die erste Schöpfung Maveres: stets im Wandel und meist extrem in ihren Überzeugungen und Handlungen. Auf einen besonnen Strategen kommen tausend Wahnsinnige, die blind einer Idee folgen. Man muss sie kontrollieren, um ihre Fähigkeiten voll ausnutzen zu können. Dann aber sind sie unentbehrliche Kameraden.

Die Vulpa
Ich kann verstehen, warum die De’yn sie so lange als Nutzvieh schätzten. Die Vulpa können arbeiten wie kein zweites Volk. Und ich schätze ihre Jäger. Wie Bluthunde, wie wahre Füchse sind sie gute Jäger. Ich schätze sie. So wie ich meinen Jagdfalken und meinen Hund schätze. Lasst ihnen ihre Freiheit, wie jedem Tier im Schoße der Schöpfung Maveres.

Szarithan’en

Wir sind Teil dieser Erde. Und da fast alle anderen Völker diese Erde mehr nutzen als respektieren, haben wir nur wenig mit den anderen Völkern zu tun. Wir suchen noch unser wahres Herz, da unsere einstige Aufgabe nicht mehr unser Herz erfüllt. Wir sind frei. Und Freiheit hat seinen Preis.

Die De’yn
Was für ein dekadentes Pack. Sie glauben, sie stehen über alles und jedem. Ich kann kaum einem De’yn ins Gesicht sehen, ohne ihm meine Faust durch selbiges treiben zu wollen. Jedes Wort wirkt wie eine versteckte Beleidigung. Jede Gestik scheint ein Angriff. Sie kämpfen offen mit Worten und locken einen langsam in eine Falle, und dann, wenn man denkt, man kann sie erschlagen, überraschen sie einen mit körperlicher Meisterschaft. Es ist deprimierend zu sehen, wieviel Erfahrung im Kampf in diesem Volk steckt, doch wie versteckt und verfälscht es ausgelebt wird.

Die Zigarin
Wenn es ein Volk gibt, das schlimmer ist als die De’yn, dann die Zigarin. Sie gehören ausgerottet. Sie sind der Abgrund der göttlichen Schöpfung. Es gibt Hoffnung. Abgesplitterte Orden der Glerigalis und Szarithan’enstämme im Norden verbünden sich gegen dieses Volk der Schändung. Magun wird auf uns hernieder lächeln, wenn wir den Planeten von diesem Volk befreit haben.

Die Finren
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, sie seien keine Dreyven. Sie respektieren alles Dämonische, und damit auch uns. Sie sind gute Kämpfer und besonnen im Frieden. Sie arbeiten mit den anderen Völkern. Man spürt zwar noch ihren Stolz, den Stolz aller Deyonkinder, aber sie akzeptieren diese Welt wie sie ist.

Die Ganl’en
Unsere Geschwister sind uns lieb und teuer. Sie haben viel mehr Kontakt zu den Menschen als wir. Oft sind sie das verbindende Glied zwischen unseren Völkern. Ihre Ruhe und Besonnenheit ist uns ein Vorbild, und sie sind gerngesehene Gäste.

Die Menschen
Sie versuchen zu sehr wie die De’yn zu sein. Das verdirbt sie. Sie haben Mut und eine gewisse Schläue. Leider wird sie oft von Gier oder fehlgeleiteter Loyalität zunichte gemacht. Dennoch mag ich Menschen. Man kann gut mit ihnen feiern und wahre Freunde unter ihnen finden.

Die Vulpa
Niedlich, nicht wahr? Ich mag diese kleinen Geschöpfe. Sie können wild und gefährlich werden. Wie ein Wolf in der Wildnis. Und da gehören sie auch hin. Sie haben sich ihre Freiheit verdient. Ich freue mich immer über einen Vulpastamm, wenn ich einem auf meinen Reisen begegne. Kann aber verstehen, dass unsere Ältesten sie nicht zu nahe bei unseren Kindern wissen wollen. Sie sind einfach zu wild.

Ganl’en

Wir schätzen es so sehr, was Magun für uns alle getan hat. Und selbst den Fluch akzeptieren wir in Dankbarkeit. Nur so werden wir die Götter zufriedenstellen und unsere Existenz rechtfertigen können.

Die De’yn
Als erstes geschaffen, ist es schwer zu erfassen, wie ein Volk, den Göttern so nahe, der Welt so fern sein kann. Doch ist es genau das, was dieses Volk von uns allen entrückt: die Göttlichkeit. Von außerhalb dieser Welt ist ihr Wesen, und daher ist ihr Verstehen dieser gegenüber so verzerrt. Ihre Geschwister aus dem Haus der Finren nähern sich unserer Welt mithilfe eines Einheimischen. Die De’yn wollen herrschen, ohne die Sprache der einst Eroberten sprechen zu wollen. Man muss mit ihnen auskommen, doch ist es nur eine Frage der Zeit bis sie vom Rest des pulsierenden Körpers verstoßen werden.

Die Zigarin
Was bei den De’yn noch fremd ist, ist bei den Zigarin gefährlich. Sie sind zur Freude unserer Eltern nur wenige und mit jedem Zyklus werden sie weniger. Schon bald wird es sie nicht mehr geben und wenn sie am Scheidepunkt ihres Sein sind, werden sie sich aufbäumen und um sich schlagen. Wir müssen unsere Sprösslinge darauf vorbereiten.

Die Finren
Gefangen in der Disziplin des Krieges, doch durch ihren Pakt unserer Welt am nächsten von allen Dreyvenvölkern. Sie sind ehrlich und anständig. Wenn man schon mit einem Dreyven Worte wechseln muss, dann mit einem Finren, denn das Wesen der Firnen ist das eines Dämon.

Die Szarithan’en
Wir sorgen uns um unsere Geschwister. Sie wirken verloren und ambitionslos. Ich weiß von Szarithan’en im Süden, die einen anderen Weg eingeschlagen haben. Doch hier befürchte ich, dass die Kinder Szarithans nicht mehr wissen, was sie tun sollen. Sie existieren und kämpfen. Der Lange Krieg hat sie noch fest im Griff, auch wenn sie es nicht zugeben wollen. Wir werden uns um sie kümmern. So wie sich eine große Schwester um die kleineren Geschwister kümmert.

Die Menschen
Ein wildes und ungestümes, meist unsicheres Herz ruht in jedem Menschen. Und doch mag ich sie in meiner Nähe wissen. Es ist erschöpfend für mich sie sprechen zu hören, erschöpfend für mich sie zu riechen und durch ihre meist schmutzigen Städte zu gehen, und doch kann ich es nicht leugnen, gerne bei ihnen zu sein. Vielleicht, weil sie eine Warnung sind, für das was wir nicht sein dürfen. Oder weil sie ungestüm sind und uns an das erinnern was wir gerne sein würden. Ich vermag es nicht zu sagen.

Die Vulpa
Ich sehe in ihnen und den Menschen kaum Unterschiede. Nur die fleischliche Hülle scheint sie wirklich zu trennen. Wenn ich darüber nachdenke … die Vulpa sind konsequenter in ihrem Freiheitswillen. Die Menschen suchen die Ordnung in Ideen. Die Vulpa suchen eigentlich nur ihre Familie und die Ferne. Ich mag diese Einstellung.

Menschen

Jeder Dreyven wird es anders sagen, aber wir Menschen sind das Volk das am ehesten als Sieger aus dem Langen Krieg hervorging. Es gibt Gegenden, da sehe ich nicht eine einzige Seele aus den anderen Völkern. So wenige gibt es von ihnen. Wir Menschen sind die treibende Kraft auf dieser Welt.

Die De’yn
Sie hocken auf ihrem Besitz wie Geier auf einem toten Tier. Sie lassen niemanden heran, und wenn, dann nur um den vermeintlichen Sieger zu überrumpeln und sich von zwei Leibern satt fressen zu können. Sie spielen oft mit unseren Herrschern, doch sind es meistens Menschen, die die Macht an sich reißen. Die De’yn sind immer da, wo Macht und Geld ist. Ich kenne es kaum anders. Ich denke, auch deswegen ist oft eine gewisse Missgunst gegen unsere Herrscher zu spüren. Die De’yn haben ihre Finger zu tief in unseren Angelegenheiten.

Die Zigarin
Sie sind mir unheimlich, aber Geschäfte kann man gut mit ihnen machen. Sie halten sich primär in ihren Städten auf. Woanders sehe ich sie nur selten bis gar nicht. Sie hängen noch stark an vergangenen Zeiten, die nie wieder kommen werden. Ich höre von den Praktiken des Adels in diesem Volk. Es wirkt erst befremdlich, aber dann hört man auch Geschichten von unserem Adel. Es scheint mehr an Macht und Geld zu liegen, weniger am Volk, welchen Verirrungen man folgt.

Die Finren
Ein Volk von Ehre. Freiheitsliebend, aber nicht abschottend. Ein Volk, mit dem man verhandeln kann und ein Volk, das man gerne in seinen Ländern hat. Sie sind so anders als ihre Schwestern und Brüder. Ja, natürlich, sie sind Dreyven, aber sie sind nicht machtbesessen oder stören unsere Pläne. Bei diesem Volk weiß man, woran man ist.

Die Szarithan’en
Manchmal weiß ich nicht, ob man sie als Bedrohung oder als vollwertige Freunde ansehen sollte. Ihre Erscheinung ist schon sehr bedrohlich. Und oft sind es die Frauen des Volkes, die als Söldnerinnen durchs Land ziehen und Phantasien vieler Männer hier beflügeln. Wahrscheinlich, weil sie so unerreichbar sind. Und die Männer der Szarithan’en sind nicht weniger begehrt, für ihre Leidenschaft und Sorgfalt. Aber es bleibt meist bei Phantasien. Aber diese Geschichten und Gedankenspiele machen sie so beliebt bei den Menschen. Ich kenne keinen, der das Volk als solches ablehnt. Es ist erstaunlich, aber Szarithan’en werden immer als Individuen gesehen und weniger als Gruppe. Ich kann nicht sagen, warum. Aber es geht nicht nur mir so.

Die Ganl’en
Es ist mir ein Rätsel, wie man als verstreutes Volk so einheitlich sein kann. Ich bin viel rumgekommen. Und jedes Volk hat seine Varianten und abweichenden Ideen, je nach Land und Gegend. Doch die Ganl’en, mein Freund, die sind überall gleich. Die Mode mag sich etwas der Umgebung anpassen, aber es ist, als ob sie alle eine Schrift zu Kindertagen gelehrt bekommen: „Wie hat man als Ganl’en zu sein“. Ich habe bis jetzt von nur einer Ausnahme gehört. Ein guter Freund von mir behauptet, von mehr solchen Ausbrechern gehört zu haben, aber ich selbst habe nur von einer gehört und nie eine gesehen. Kennst du einen Ganl’en kennst du sie alle … abgesehen davon … man kann sie kaum auseinanderhalten.

Die Vulpa
Mit den Vulpa lässt sich gut arbeiten. Sie sind etwas störrisch und haben meist ein echtes Problem mit Autorität, aber wenn sie mal ein Problem angehen, sind sie echt bei der Sache. Sie sind tüchtig, aber auch verstohlen und tückisch. Man muss vorsichtig sein. Die Vulpa, die in festen Gemeinden leben, sind wirklich sehr in Ordnung, wenngleich etwas übermütig. Die freien Vulpafamilien, die umherwandern sind wirklich problematisch. Auch wenn sie meist für viel Abwechslung und Spaß sorgen – wenn sie verschwinden, verschwindet auch zuviel anderes. Wenn man das aber weiß, kann man sehr gut mit ihnen auskommen.

Vulpa

Wir sind frei, und werden es bleiben.

Die De’yn
Aufgeplusterte Herrscher. Ich fürchte sie, denn sie sind schlau. Schlauer als ich. Gefährlich schlau.

Die Zigarin
Sie sind komisch. Mir stellen sich die Haare auf, wenn ich ihnen begegne. Sie mögen uns nicht. Wir mögen sie nicht.

Die Finren
Schrecklich ordentlich. Dominant und stark. Ich fürchte meine Fehler mehr, wenn sie in der Nähe sind.

Die Szarithan’en
Sehr freundliche Gesellen. Man kann gut mit ihnen wandern. Verstehen aber weniger Spaß als gedacht.

Die Ganl’en
Ich verstehe sie nicht. Aber sie sind freundlich. Und sie sind ruhig. Zu ruhig. Ich kann ihre Gesichter nicht lesen. Das verwirrt mich.

Die Menschen
Plustern sich zu sehr auf. Glauben Dreyven zu sein. Die meisten sind aber ganz in Ordnung. Wenn sie Magun ihre Seele schenken, sind sie gut zu uns. Wenn sie anderen folgen, sind sie meistens nicht gut zu uns. Sie sind wie wir, wollen es aber nicht zugeben.

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